Die Freimaurerei
Was wir darunter verstehen
Der Begriff "anerkannte Freimaurer" geht auf die 1717 in London gegründete Freimaurer-Großloge von England zurück. Sie erteilte allen nach ihrem Vorbild nachgegründeten Logen und Großlogen eine Art Patent, das gleichzeitig eine Verpflichtung zur Beibehaltung bestimmter Regeln darstellt. Unsere Großloge, die Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland wurde 1773 von der Großloge von England anerkannt. Ihre Gründung verdanken wir dem damaligen General-Feldstabsmedicus der Preußischen Armee von Zinnendorf unter dem Freimaurer Friedrich II. (der Große).
Unsere Großloge bezeichnet sich als "Christlicher Orden", denn die Ethik des Christentums umfasst die humanitären Grundregeln, denen wir uns verpflichten. Freimaurer zu sein bedeutet lebenslanges Lernen und Vervollkommnung der eigenen Persönlichkeit. Freimaurer bezeichnen das als "Arbeit am rauhen Stein", welcher sinnbildlich sie selbst darstellt und den die "behauen" müssen, wie die alten Steinmetze. Der Freimaurer-Meister sucht im Licht der humanitären Werte und klassischen Tugenden, insbesondere Gerechtigkeit, Redlichkeit, Mäßigkeit, Barmherzigkeit und Toleranz, seinem Urteilen und Handeln in dieser Welt Bedeutsamkeit zu geben, die alle Menschen binden kann.
Unverzichtbare Eigentümlichkeit der Freimaurerei sind ihre Rituale und Symbole. Auf ihrer Grundlage verständigen sich die Brüder in verlässlicher Vertraulichkeit untereinander und Verschwiegenheit anderen gegenüber. Dieses ist das Geheimnis der Freimaurerei und das Geheimnis des Freimaurers. Die "Alten Pflichten", die erste damals entstandene Konstitution der Freimaurer, wird noch heute weltweit in hohen Ehren gehalten. Nur wenige Anpassungen waren inzwischen notwendig. Schon diese "Alten Pflichten" regeln eindeutig das Verhältnis des Freimaurers zum Staat. Er muss seinem Vaterland ein guter Bürger sein. Freimaurer-Logen geben sich selbst noch bestimmte Regeln und Gesetze, die aber immer in Einklang mit denen ihrer jeweiligen Heimat stehen müssen.
Diese "Königliche Kunst" übt der Freimaurer im Zusammenwirken mit der brüderlichen Gemeinschaft seiner Loge, wobei Selbsterkenntnis, Verhaltensänderung und Nachdenklichkeit ineinandergreifend zur Ausstrahlung auch ins "normale" Leben führen. Freimaurer treten ein für Freiheit und Würde aller Menschen, gleich welcher Nationalität, Religion oder Rasse. Andere obskure oder gar verwerfliche Geheimnisse kennt die anerkannte Freimaurerei nicht. Aber sie pflegt alte, in der öffentlichen Literatur nachlesbare Bräuche aus ihrer Bauhütten- Zeit, die damals aus guten Gründen streng geheim gehalten wurden.